Ratgeber: So messen Sie die Surfgeschwindigkeit korrekt

DSL-Speedtest
DSL-Speedtest

Die Versprechungen der Internetanbieter sind oft zu weit gegriffen, wenn es um Surfgeschwindigkeiten geht. Da werden schnell aus 16 Mbit/s in der Praxis nur 7 bis 9 Mbit/s. Für viele Kunden ist das nicht genug. Immerhin bezahlen Sie laut Vertrag für eine höhere Downloadgeschwindigkeit. Hier kommen DSL-Speedtests in’s Spiel. Sie ermitteln die Surfgeschwindigkeit. Doch damit diese Werte stimmen, müssen alle Voraussetzungen gegeben sein. Wie Sie die Surfgeschwindigkeit korrekt ermitteln und worauf zu achten ist, beschreiben wir in diesem Ratgeber.

Vorwort: So funktionieren DSL-Speedtests

Um einen DSL-Speedtest zu verstehen, schauen wir uns zunächst die Einheit an. Speedmessungen werden in „kbit/s“ oder „Mbit/s“ angegeben. Sie geben an wie viele Daten in einer Sekunde übertragen werden. DSL-Anbieter geben in Verträgen z.B. 16, 25 oder 50 Mbit/s an. Umgerechnet entsprechen diese Werte 16.000, 25.000 oder 50.000 kbit/s. Um die Surfgeschwindigkeit zu bestimmen, brauchen wir zwei Dinge: 1.) Eine Datei mit bekannter Größe und 2.) Zeit. Beim DSL-Speedtest lädt Ihr Computer (im Hintergrund) eine oder mehrere Dateien herunter. Das Speedtest-Script misst dabei die Download-Zeit. Am Ende erhält man eine Zeit, die der Download/Upload gedauert hat. Daraus lässt sich die Surfgeschwindigkeit bestimmen.

Beispiel:
100 MByte Datei in 20 Sekunden => 100 M * 8 bit/20 Sekunden = 5 Mbit/s (1 Byte = 8 bit)

1. Vorbereitungen treffen

Bevor Sie die Speedmessung durchführen sollten Sie folgendes klären:

Andere PCs abschalten: Sorgen Sie dafür, dass kein Bewohner den Internetanschluss während der Nutzung beansprucht. Das können auch Smartphones oder Tablets sein, die Updates im Hintergrund ziehen.

Unwichtige Programme beenden: Zusätzliche Browser-Fenster/-Tabs und alle Programme, die nicht zwingend notwendig sind und die Internetverbindung beanspruchen, sollten deaktiviert werden. Teilweise können sogar Antivirenprogramme die Messung verfälschen.

Per LAN-Kabel anbinden: Ein schlechtes WLAN-Signal sorgt dafür, dass Sie negative Messergebnisse erhalten, obwohl der Internetanschluss viel mehr könnte. Um WLAN als Flaschenhals auszuschließen, sollten Sie den PC per Kabel direkt an den Router anbinden. Sogar DLAN (Netzwerk über Stromleitung) kann die Ergebnisse negativ beeinflussen.

2. Anbieter für DSL-Speedtest finden

* Hinweis: der von uns betriebene Speedcheck war nicht optimal. Wir empfehlen daher den Speedcheck von DSLregional.de. Sie finden diesen unter dem blauen Button „DSL Speedtest starten“.

Es gibt verschiedene DSL-Portale, die bei sich einen Speedtest anbieten. Sie sollten, um möglichst zuverlässige Werte zu erhalten, bei mehreren Anbietern testen. Bei einigen könnten die Server ausgelastet sein und bei anderen die Messverfahren nicht 100% korrekt, gerade wenn es um hohe Transferraten geht (VDSL, Kabel-Internet 100.000). Mögliche DSL-Speedtests sind:

  • Computerbild Speedtest
  • Wieistmeineip.de Speedtest
  • Speedmeter.de Speedtest

3. Zu verschiedenen Zeiten Messung druchführen

Bei DSL-Speedtests ist es ähnlich wie im Autoverkehr. Zu Stoßzeiten ist das Tempo gedrosselt. Das liegt zum einen daran, dass bei den Providern die Leitungen „glühen“, weil Abends mehr Menschen surfen und zum anderen die Server (Webseiten) ausgelastet sind. Dadurch können Messfehler auftreten. Es ist daher ratsam den Speedtest an verschiedenen Tagen und Uhrzeiten zu wiederholen.

4. Tool bzw. Router zur Messung nutzen

Im Netz gibt es diverse Tools, die man sich auf den PC laden kann. Für die Speedmessung muss dann keine Webseite angesurft werden. Ein Browser als mögliche DSL-Speed-Bremse kann damit ausgeschlossen werden. Einige solcher Tools sind auf Freeware.de gelistet. Neuere Router zeigen in der Oberfläche die Surfgeschwindigkeit leicht zeitversetzt an. Der folgende Screenshot zeigt z.B. die Geschwindigkeitsmessung in einem Diagramm:

Router Download-Geschwindigkeit
Router Download-Geschwindigkeit (bei Fritzbox 6360)

5. DSL zu langsam: Was machen?

Die Möglichkeiten sind begrenzt. DSL-Anbieter geben in der Werbung immer keine konkreten Werte, sondern „bis zu“-Werte an. Des Weiteren ist in deren AGB geregelt, dass technisch bedingt die Surfgeschwindigkeit auch niedriger sein kann. Sie können und sollten aber den Provider darauf aufmerksam machen, dass Sie mit der Surfgeschwindigkeit nicht zufrieden sind. Möglicherweise bietet der Anbieter aus Kulanz einen günstigeren Tarif an oder aber Sie können zu einem teureren Tarif mit (dann) höherer Transferrate wechseln. Falls Sie umgezogen sind und einen alten Vertrag mitgenommen haben und nun z.B. nur noch mit 3 Mbit/s statt vorher 16 Mbit/s surfen können, haben Sie das Recht mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten den Vertrag zu beenden. Diese Regelung ist erst seit Mai 2012 im Telekommunikationsgesetz geregelt. Dafür finden Sie den passenden DSL Tarif bei einem der vielen DSL-Vergleiche im Internet. Wir von Internet-DSL-Tarife.de haben ebenfalls eine Auflistung der wichtigsten Tarife unter „DSL-Tarife Vergleich„.

[Bild: #45955941 © Sashkin – Fotolia.com]

Auch interessant

Vodafone Datentarife

Schnelle Datentarife von Vodafone mit bis zu 21,6 Mbit/s mobil im Internet

DSL- und Internetanbieter Vodafone ist ja dabei das eigene Netz ständig auszubauen. Besonders der LTE …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert